Dietrich Bonhoeffer war evangelischer Pastor und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Heute ist er einer der berühmtesten evangelischen Theologen Deutschlands.
Widerstand in Freiheit
Dietrich Bonhoeffer und seiner Familie beliebte es von Anfang an nicht, dass der neue Führer Adolf Hitler ab 1933 an der Macht war. Hitlers Machtübernahme, seine menschenverachtende Art und die angeblichen christlichen Werte, die aber gar nicht mal so christlich waren, waren Bonhoeffer von Beginn an suspekt. Er war einer der wenigen der von Beginn an wusste, dass er diesem Führer nie würde trauen können.
Bonhoeffer verband eine enge Freundschaft mit Martin Niemöller und Bonhoeffers Schwager Hans von Dohnanyi. Und so riefen Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer schon im Jahr 1934 die Bekennenden Kirche ins Leben. Diese Vereinigung hob sich hervor, da sie das Gegenteil der Deutschen Christen machte. Hitler kontrollierte nach der Machtübernahme auch die Kirchen und sonntäglichen Predigten in den Landeskirchen. Die Bekennende Kirche stand als Opposition den Deutschen Christen und der damaligen EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) entgegen. In der von der Bekennenden Kirche veröffentlichten „Barmer Theologischen Erklärung“ richtet sich die Bekennende Kirche offiziell gegen die falsche Theologie der EKD.
1934 verfasste er ein Glaubensbekenntnis, das große Spuren hinterließ. Und welches schon 1934 zeigt, dass er die Notlage Deutschlands unter der Führung Adolf Hitlers erkannte.
Bonhoeffer im Dienst der Spionageabwehr
Natürlich blieb dies alles für Dietrich Bonhoeffer nicht ohne berufliche Folgen. Nachdem Bonhoeffers Sammelvikariat und Freizeiten geschlossen wurde, beschloss er 1940 über seinen Schwager Hans von Dohnanyi, der bei der Spionageabwehr arbeitet, als V-Mann für die Abwehr zu arbeiten. Die Zugehörigkeit zur Abwehr und seine „besondere Verwendung“ in dieser, verschonte Bonhoeffer vor dem Einzug zum Militärdienst. Offiziell reiste Bonhoeffer ins Ausland um die dortigen Feinde auszuspionieren. Inoffiziell nutze er die Aufenthalte in verschiedenen Ländern um Kontakte wieder aufleben zu lassen, von einem deutschen Widerstand zu berichten und um Hilfe beim Widerstand zu bitten.
Die Bekennende Kirche litt schon nach kurzer Zeit deutlich unter dem Druck der Nazis und konnte nicht mehr öffentlich agieren. Und so verfolgten Niemöller, von Dohnanyi und Bonhoeffer weiterhin den Widerstand im Untergrund. Auch eine geplantes Attentat auf Hitler schlug fehl.
Was bleibt ist die Liebe und die Theologie
Die junge Maria von Wedemeyer begann schon früh für den „Herrn Pastor Bonhoeffer“ zu schwärmen. Nachdem die beiden ein Paar wurden, verlobten sie sich am 17.01.1943.
Dietrich Bonhoeffer lebte zwar den Widerstand, schrieb nebenbei aber auch eines seiner Hauptwerke: „Ethik„. In diesem Werk widmete er sich den großen Fragen der Verantwortung im politischen und privaten Bereich. Dieses Buch hat er jedoch nie fertiggestellt, da er am 5. April 1943 von der Gestapo verhaftet wurde.
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