Noord-Holland Tag 3 – Volendam und Marken

Der Tag begann heute mit Käse. Käse, Käse und nochmals Käse.
Wir hatten über Booking.com für heute zwei „Attraktionen“ gebucht. Eigentlich wollten wir das nur mal ausprobieren, denn dort kann man auch Museen, Schifffahrten u.ä. buchen. Das schöne daran, man zahlt über PayPal, hat zum Teil feste Führungszeiten und muss nicht die jeweiligen Webseiten für Eintrittskarten bemühen.

Also hatten wir in der Käserei Simonehoeve eine „Tour mit Käseverkostung und Clogs“ und eine „Bootsfahrt mit dem Volendam Marken Express“ gebucht.

Käserei Simonehoeve

Inmitten der malerischen Landschaft, umgeben von grünen Wiesen und sanften Hügeln, entdeckten wir die charmante Käserei. Unsere Erwartungen waren eher bescheiden, doch als wir die Tore betraten, offenbarte sich uns ein überraschendes Bild. Ein lebhaftes Treiben empfing uns, denn die Käserei war nicht nur für uns allein bestimmt. In der Tat hatte sich die Nachricht von diesem zauberhaften Ort bereits weit verbreitet, wie die sechs Busse aus verschiedenen Ländern vor der Tür bewiesen.

Gemeinsam mit einer fröhlichen Gruppe von Amerikanern nahmen wir an der Führung teil. Die Dame, die uns in die Geheimnisse der Käseherstellung einführte, schien wie eine wandernde Enzyklopädie. Jeder ihrer Sätze schien einstudiert und sie sprach so schnell, dass wir Mühe hatten, jedem Detail zu folgen. Doch trotzdem spürte man ihre Begeisterung für das Handwerk, und ihre Leidenschaft steckte uns an.

Nicht minder faszinierend war die Darbietung eines Mannes, der uns die Kunst der Clouherstellung zeigte. In Windeseile präsentierte er uns die Maschinen, die die Clogs mit Leichtigkeit formten, und wir staunten über die Geschwindigkeit und Präzision, mit der er arbeitete. Alles schien perfekt choreografiert, aber dennoch vermochte man die Liebe zum Detail zu spüren.

Als die Führung nach ca. 20 Minuten beendet war, betraten wir den überdimensionalen Souvenirshop. Ein Ort, der uns mit einer bunten Vielfalt an kuriosen und lustigen Gegenständen begeisterte. Natürlich konnten wir nicht widerstehen und füllten unsere Taschen mit einer reichen Auswahl an köstlichem Käse – vom klassischen Pesto über eine Käsesorte mit herzhaften Bier (als Geschenk für zu Hause) bis hin zur verführerischen Kombination aus Tomate und Basilikum. Jeder Bissen war eine wahre Gaumenfreude, und die Verkostung ließ uns die kulinarische Vielfalt dieser Region vollends genießen.

Doch das wahre Highlight stand uns noch bevor. Unser gebuchtes Angebot über booking.com enthielt die Möglichkeit, ein Erinnerungsfoto in traditioneller Tracht zu schießen. Dafür nahm sich eine freundliche Mitarbeiterin viel Zeit, um uns sorgfältig in die farbenfrohen Gewänder zu kleiden. Die Auswahl an Accessoires und die charakteristischen Clogs vervollständigten das stimmige Bild. Wir lachten und scherzten, als wir die Verwandlung betrachteten. Die Fotos, die dabei entstanden, waren wahrhaftig einzigartig und werden uns stets an diese unvergessliche Erfahrung erinnern.

Inmitten der Hektik und des Trubels dieser großen Käserei fanden wir unseren persönlichen Moment des Glücks. Die Freude, die uns die traditionelle Tracht und das fröhliche Miteinander bereiteten, war das i-Tüpfelchen dieses besonderen Ausflugs. Es war mehr als nur eine Erkundungstour, es war ein wunderbares Erlebnis, das uns mit einem Lächeln im Herzen und vielen schönen Erinnerungen im Gepäck weiterfahren ließ.

Insel Marken im Markermeer

Oh, was für ein Abenteuer! Eine Fahrt nach Volendam und Marken, die uns mit einigen kuriosen Situationen und lustigen Erlebnissen überraschte.

Wo wir schon einmal in Volendam waren, wollten wir uns nicht nur den Ort, sondern auch die Insel Marken ansehen. Diese ist Namensgebend für das Markermeer. Also sind wir zu der Adresse gefahren, die uns booking.com ausgespuckt hat, wo wir parken können um mit der Fähre überzusetzen. Allerdings lag zwischen der Zufahrtsstraße und dem Parkplatz eine Fußgängerzone. Was man dazu sagen muss ist, dass man vorher über Poller fahren musste die automatisch im Boden verschwinden.
Zur Erklärung, man fuhr vor den Poller, wartete ein paar Sekunden und dann ging der Poller runter und die Ampel sprang auf grün. Anscheinend wollte man so verhindern, dass viele Autos dort durchfahren. Warum wir als klassische Touristen allerdings eingelassen wurden, war uns ein Rätsel. Aber wir sind 2x über solche Poller gefahren und haben Einlass bekommen.

Dann mussten wir wohl oder übel auch durch die Fußgängerzone fahren. Unsere Stimmung war ganz schön angespannt und ich war sehr nervös, ob das denn so richtig ist. Aber die knapp 20 Autos auf dem Parkplatz gaben uns recht. Also runter vom Parkplatz und rauf aufs Schiff, das uns nach Marken brachte.

Die Insel Marken ist wirklich sehr schön. Und diese ganze Schönheit wollten wir erstmal im Hafen auf uns wirken lassen und bezogen Stellung an einem Tisch in einem Restaurant mit Blick in den Hafen.

gefiederte Gauner

Neben uns und den Gästen, war das Restaurant auch von ganz vielen Spatzen besucht. Die kamen nicht nur auf unseren Tisch, sondern haben uns zum Teil auch das Essen vom Teller klauen wollen.
Ein amüsantes Schauspiel, bei dem ich mich aber beharrlich weigerte, meine Leckereien zu teilen – nicht einmal mit den liebenswerten gefiederten Gaunern.

Das Abenteuer führte uns weiter auf die Suche nach einem Geocache, und auch hier hatten wir Erfolg. Gemeinsam mit der Erfüllung des Rätsels durften wir die wundervolle Natur der Insel Marken entdecken und uns an der Idylle erfreuen.

Auf der Fähre zurück saß hinter uns ein deutsches Pärchen. Und die beiden haben ein Gespräch geführt… die Situation hätte Loriot nicht besser schreiben können.
ER hieß Ralf, der Hund hieß Elli, wie SIE hieß wissen wir leider nicht. Das mag daran liegen, dass SIE die ganze Zeit geredet hat und Ralf und Elli zulaberte. Natürliche durfte Elli auf dem Sitz zwischen den beiden sitzen. Wie gesagt, wir reden hier von einem Hund!
Kommentare zu ihren Segelvermutungen habe ich mir verkniffen. Obwohl ich häufiger kurz davor war, mich umzudrehen und meinen Senf dazuzugeben… Ich von den beiden gelernt, dass die vorbeifahrende Yacht kein Segel gesetzt hatte, weil die das bestimmt alle nicht können. „Man kann so eine Yacht ja nicht fahren, wenn nicht alle an Bord segeln können. Die 5 Personen an Bord haben bestimmt alle keine Ahnung vom Segeln.“ (Zitat Ralf – völlig überzeugt, dass das so stimmte).
Ich kläre mal kurz auf: Jeder Skipper der eine Yacht segelt und halbwegs weiß was er tut, kann allein Segel setzen, segeln und Segel bergen. Um entspannt zu segeln kann man auch einen nicht-Segler mitnehmen, der absolut keine Ahnung hat.
Aber gut, Ralf scheint auch keine Ahnung zu haben. Aber diese absolute Überzeugung von der Richtigkeit seiner Aussage war bemerkenswert.

Zurück in Volendam, verbrachten wir noch etwas Zeit auf der touristischen Promenade. Souvenirgeschäfte und Fotoläden luden uns ein, unvergessliche Erinnerungsfotos in traditioneller Tracht zu machen. Wenn nur nicht die Sorge um die rätselhaften Poller gewesen wäre, die mich den ganzen Tag begleitete.

Und dann kam der Moment der Wahrheit – die Rückkehr zum Parkplatz. Mit einem klopfenden Herzen näherten wir uns den Pollern und hielten den Atem an. Doch siehe da, sie gingen tatsächlich anstandslos runter, als wären sie froh, uns gehen zu sehen. Wir fuhren glücklich und erleichtert rüber. Wir hatten vorzüglich und kostenlos direkt im Hafen geparkt. Warum diese Poller da stehen, obwohl sie jeden Wagen passieren lassen, ist mir noch ein Rätsel – aber es war ein triumphaler Moment, der uns noch lange zum Lachen bringen wird.

Endlich zurück im gemütlichen Hotel, ließen wir den Abend entspannt in unserem kleinen Haus ausklingen und dachten mit einem Schmunzeln an all die lustigen und skurrilen Momente zurück.

Es war ein Tag voller Abenteuer, Geheimnisse und unerwarteter Wendungen – ein wahres Highlight unseres Holland-Aufenthalts!