Sonntag morgen. Ich stehe mit dem Auto an der Ampel. Hinter mir steht ein Opel Corsa B. Am Steuer sitzt ein junge Frau und neben ihr ein junger Mann. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich in meinem Rückspiegel: An ihrem Rückspiegel baumelt etwas herunter. Ich muss ein zweites Mal hinsehen, denn ich scheine mich verguckt zu haben.
Dort baumelt:
Ein Traumfänger. Ich sag es gerne nochmal: Ein Traumfänger – im AUTO.
Ich stand mit meinem Auto vor diesem anderem Auto und fragte mich, wieviel Sinn wohl ein Traumfänger in einem Auto macht. Und für alle die noch nicht wissen was ich meine, hier eine kurze Definition eines Traumfängers von Wikipedia:
„Der Traumfänger (engl. dreamcatcher) ist ein indianisches Kultobjekt. Es besteht im Wesentlichen aus einem Netz in einem Weidenreifen, der noch mit persönlichen bzw. heiligen Gegenständen dekoriert wird. Der Traumfänger soll – dem Glauben nach – den Schlaf verbessern. Es wird dabei angenommen, dass die guten Träume durch das Netz gingen, die schlechten im Netz hängen blieben und später durch die Morgensonne neutralisiert würden.“
Der Traumfänger soll den Schlaf verbessern!
Was macht also dieses Ding im Auto? Ich gehe doch mal davon aus, dass man im Auto eigentlich nicht unbedingt gut schlafen möchte. Also wenn möglich sollte man – zumindest als Fahrer – nicht schlafen. Warum dann einen Traumfänger aufhängen…
Ich glaube ja, die Dame am Lenkrad weiß gar nicht, was sie da aufgehängt hat. So nach dem Motto: „sieht nett aus diese kleinen Bündel mit den Federn und so…“
Oder sie weiß es und möchte einfach friedlich sterben – im Schlaf.
Ich weiß es nicht. Mich hat das auf jeden Fall etwas nervös gemacht. Vielleicht bin ich da egoistisch, aber sollte sie wissend sein, möchte ich diesem Auto nicht mehr begegnen…
Glück auf! 😀