Tag 5: Raus aus Italien und rauf auf den Berg (Toblach nach Eggstätt)

Morgens 6:30 Uhr in Italien: die Sonne steht am Himmel und die vielen Berge werden traumhaft schön erleuchtet. Wie soll man denn da noch weiter schlafen?

Nachdem ich also stundenlang im Bett lag und einfach nur raus gesehen habe, musste ich doch irgendwann aufstehen. Das Frühstück rief nach mir. Und keine anderthalb Stunden später saßen wir auch schon wieder auf den zwei Rädern. Der erste Weg führte uns ganzen 1,5 Kilometer zum Naturpark drei Zinnen. Von hier hat man einen wunderschönen Blick über den See und auf die verschiedenen Berge rings um. Irgendwie hört es nicht auf, dass mich diese Berge faszinierend.

Großglockner Hochalpenstrasse

Für heute stand die Großglockner Hochalpenstraße an. An der Mautstelle haben wir dann bummelig 27,50 € liegen lassen müssen, um die wirklich gut ausgebaute Straße fahren zu dürfen.

Die Mautstelle passierte ein Krankenwagen mit uns zusammen. Da er aber kein Blaulicht an hat.

Wir wollten natürlich auch zur Kaiser – Franz – Josef – Höhe fahren. Von dort aus soll man einen sehr schönen Blick über den Gletscher haben. Beziehungsweise nein, nicht über den Gletscher, denn dank Klimaerwärmung ist fast kein Gletscher mehr da! Aber man hat einen schönen rund um Blick.

Bis dort kamen wir aber gar nicht erst, denn schon nach einigen wenigen Kilometern standen wir dick und fett im Stau. Kein Auto konnte vor noch zurück fahren. Wenden ging für Autos gar nicht, dafür war die Straße zu eng. Gelegentlich kann auch noch Gegenverkehr. Alle waren mittlerweile aus den Autos ausgestiegen, die Motorradfahrer abgestiegen. Wir haben uns kurz beraten und dann beschlossen, dass wir doch nicht zur Kaiser – Franz – Josef – Höhe fahren. Denn auf einmal machte der vorbeigefahrene Krankenwagen Sinn: Über uns flog noch ein Hubschrauber der in der Nähe der Höhe landete. Es scheint einen relativ großen Unfall gegeben zu haben, der sowohl Krankenwagen- als auch Hubschraubertransport benötigte.

Also haben wir die Motorräder gedreht und sind direkt zum Hochtor gefahren. Und nicht nur die Aussicht ist fantastisch, sondern auch die Pass-Straße hoch zu fahren macht unfassbar Spaß. Und das obwohl extrem viel Verkehr war. Und ist eigentlich dauerhaft dabei zu überholen. Die meisten Autofahrer sind aber freundlich und lassen einen auch entspannt Überholen. Oben angekommen haben wir ein paar Fotos geschossen, die Aussicht genossen und die Schafe bewundert, wie schräg sie einfach im Gelände stehen können.

Nun kam also die Abfahrt. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die meisten Autofahrer die Sache mit einer langen Abfahrt über einen Pass verstanden haben. Denn hierbei ist zu beachten, dass die Bremsen nicht zu überstrapaziert werden. Denn diese können im wahrsten Sinn des Wortes heiß laufen und werden in diesem Fall komplett Ihren Dienst verweigern. Wer also heil unten ankommen will, sollte bei einer wirklich langen gezogenen Abfahrt im niedrigen Gang fahren, da der Motor dann automatisch bremst. Die Scheibenbremsen werden so zwischendurch immer wieder entlastet und können nicht überhitzen.

Es scheint aber schon einige Unfälle damit dabei gegeben zu haben, deswegen gegeben zu haben, denn regelmäßig stand neben der Strecke ein Schild: „sind die Bremsen okay? Fahren Sie in niedrigen Gang!“

Und man glaubt es nicht, bis zur Hälfte der Abfahrt merkte man gar nichts. Ab der zweiten Hälfte der Abfahrt roch es in einigen Streckenabschnitten extrem nach verbranntem Gummi (entsteht bei ständigen fahren und spielen mit der Kupplung). Im letzten Drittel der Abfahrt war der Gestank sogar dauerhaft penetrant! Ich will gar nicht wissen, wie viele Autofahrer ihre Scheibenbremsen bis aufs Letzte gequält haben.

Ein Mittagessen und viele Kilometer durch kleine Dörfer und etwas größere Städte später, könnten wir gegen 17:30 Uhr in unserem Hotel einchecken. Unser Hotel ist ein bayrisches Wirtshaus, dass neben wirklich gutem Essen auch sehr nett hergerichtet Zimmer hat.

Und die Garage für Motorräder und Fahrräder beziehungsweise E-Bikes ist extrem luxuriös. Und so geht ein langer aber sehr schöner und ereignisreicher Tag zu Ende.