Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Berg auf Berg ab. Da wir heute Morgen im Hotel schon um 7:30 Uhr frühstücken mussten, sind wir auch rechtzeitig losgekommen. Und das war auch sehr gut so, denn wir hatten fast 370 km vor der Brust.

Ist sei hier noch mal kurz erwähnt, Das 370 km durch die Berge deutlich intensiver und länger sind, als auf einer Autobahn vom Ruhrgebiet nach Hamburg (das wäre in etwa die Strecke von 370 km).

Das Hahntennjoch

Auf unserem Weg lagen insgesamt drei Pässe. Kurz hinter Oberstdorf passierten wir also die deutsche-österreichische Grenze und kamen von nun an in den vollen Genuss der Tiroler Landschaft. Unser erstes Zwischenziel war das 34 km lange Hahntennjoch. Die Straße verbindet das Obere Inntal mit dem Tiroler Lechtal. Sie ist schön kurvenreich und hat eine maximale Steigung von 19 %. Die Scheitelhöhe liegt bei 1894 m.

Interessant fand ich, dass überall Schilder standen auf den deutlich gekennzeichnet war, dass es ein Fahrverbot für laute Motorräder (96 dB) gibt! Sowas bräuchte man fast überall, denn diese Motorräder will doch einfach keiner auf der Straße haben.

Das Timmelsjoch (Passo del Rombo)

Vorbei am Oetztal, ging es auf das Timmelsjoch. Mit seinen 68 km Länge und einer Scheitelhöhe von 2509 m ist dieser Pass ein Traum für Motorradfahrer. Das Timmelsjoch Verbindet den österreichischen Ort Sölden mit dem italienischen Ort Sankt-Leonhard. Die so genannte Erlebnisstraße hat auf circa 2000 m Höhe der österreichischen Seite eine Mautstation. Dafür ist die Straße aber auch in perfekte Zustand! Einmal oben angekommen ist der Ausblick einfach Wahnsinn!

Direkt auf der Scheitelhöhe betritt man nun also italienisches Gebiet. Und kaum beginnt man mit der Abfahrt und der mautfreien Strecke, wird die Straße direkt zu einer Herausforderung. Da erkennt man schon deutlich den Unterschied zwischen einer gut gewartet haben, motorradfreundlichen Straße und allem anderen 😀

Der Jaufenpass

Der letzte Pass für heute lag im Herzen Südtirols: der Jaufenpass. Er verbindet das Passeiertal mit dem Eisacktal, hat eine Länge von 31 km und eine Scheitelhöhe von 2095 m. Angeblich gehört der Jaufenpass zu den zehn schönsten Alpenpässen. Der Meinung kann ich mich nur anschließen denn es ist eine wirklich schöne Landschaft und toll zu befahren!

Bei der Abfahrt wollten wir eigentlich an einer bestimmten Jausenhütte halten und Mittagessen. Diese Jausenhütte war schon seit mehreren Tagen im Gespräch und alle haben sich darauf gefreut. Nun kamen wir in der Kehre an und sahen ein dezentes Nichts. Die Jausenhütte ist leider abgerissen worden 😢 also mussten wir uns wohl oder übel mit unserem täglichen Mittagessen (Brot, Brötchen, Wurst, Käse) begnügen. Schade, denn das wäre eine schöne Brotzeit geworden, wenn die Jause noch gestanden hätte 🤨

Gut gesättigt sind wir dann aber doch noch ein paar Kilometer weiter gefahren und kamen gegen 18 Uhr im Hotel Drei Zinnen (Gemeinde Toblach) am Rande der Dolomiten an. Was für ein schöner, aber doch sehr anstrengender Tag. Wir sind abends nach dem wirklich sehr guten italienischen Essen auch alle recht glücklich zeitig auf den Zimmern verschwunden.