Es begab sich aber zu der Zeit, da mir eine Freundin eine Karte für das 90er Mega Live Konzert schenkte. Ich habe mich wie bolle gefreut, denn: ich liebe die Musik der 90er. Wer in den 90ern als Kind oder Jugendlicher Musik gehört hat, musste sich damals entscheiden: Take That, Backstreet Boys, Caught in the Act, The Kelly Family oder New Kids on the Block. Ohne zu übertreiben könnte man hier 10-15 weitere Boybands aufzählen! Aber bleiben wir bei den „großen“ Fanmagneten… ich persönlich war Caught in the Act (CITA) Fan. Als jugendliche Bravoleserin konnte man nach einigen Monaten ganz entspannt sein gesamtes Zimmer mit Postern von Caught in the Act tapezieren. Natürlich inklusive mehrere großer Starschnitte.
Eine musikalisch wunderbare Zeit, die 1990er.
Und aus diesem Grund, habe ich mir nen Knopf gefreut, als ich die Konzertkarten sah.
Das 90er Mega Live Konzert sollte also am 24.11.2017 in der Barclaycard Arena in Hamburg stattfinden. Und jetzt Achtung: Auf den Karten stand
Einlass: 19 Uhr, Beginn 20 Uhr.
Versprochen wurden folgende Bands:
- Eifel 65 (Blue)
- Dr. Alban (Sing Hallelujah)
- Rednex (Cotton Eye Joe)
- Captain Jack (Captain Jack)
- E-Rotic (Fred come to bed)
- East 17 (Stay another Day)
- Snap (Rythm Is a dancer)
Als wir um 19.50Uhr in die Halle kamen, stellten wir uns die Frage, warum da schon eine „Band“ auf der Bühne sang. Na ja, nennen wir es „Band“. Ich kannte die beiden da vorne nicht und die haben auch definitiv kein Lied aus den 90er gesungen. Unser Gedanke: ach das ist bestimmt die Vorband – wie man das halt so macht.
Dann kam der Moderator des Abends auf die Bühne und meinte: „Wir müssen uns ja beeilen, wir sind ja schon viel zu spät dran“
Moment. Viel zu spät?
Wir hatten 19.50 Uhr und das Konzert sollte doch um 20 Uhr beginnen… stand doch so auf der Karte…
Es kamen also nacheinander die Bands auf die Bühne. Fast alle Gruppen versuchten mit ihren anscheinend neuen Songs auf einer 90er Party Stimmung zu machen. Ich betone nochmal kurz: auf einer 90er Partys spielt man auch nur Lieder aus den 90ern! Gerne im Original.
Das sahen Veranstalter und Bands anscheinend anders. Denn auch die alten Originallieder wurden entweder gerappt oder mit Technomusik unterlegt. Was daran ist bitte 90er?
Abgesehen von Rednex und Captain Jack haben also ALLE Bands auf einem 90er Konzert die Songs neu vertont und es in das 21. Jahrhundert transportiert. Wir fühlten uns – entschuldigung an die Leser – latent verarscht.
Von verschiedensten Künstlern konnte man keine Textzeile verstehen, da die Mikrofone total übersteuert waren. Bei einer solchen Veranstaltung kann man doch erwarten, dass der Soundcheck solche banalen Probleme ausmergelt. Von den meisten Sängern konnte man wirklich fast nichts verstehen. Auch die Künstler selbst haben dem Sound-Techniker sehr eindeutig und häufiger angezeigt, dass er das Mikrofon bitte lauter stellen sollte.
Hat er das gemacht? Nein!
Alle Künstler hatten das gleich Soundproblem.
Bei den wenigen Liedern die man kannte, konnte das Publikum wenigstens die Texte mitsingen und damit den Künstler stimmlich ersetzen – ganz schön bitter.
Und jetzt lieber Leser, halten Sie sich fest, zwischen den Bands wurde auf den Videoleinwänden WERBUNG eingeblendet. Auch hier möchte ich gerne nochmal betonen: wir haben für bummelig 35€ Eintrittskarten erworben bzw. geschenkt bekommen. Warum bezahlt man die Veranstaltung, wenn diese doch anscheinend durch Werbung finanziert wird ??? Es bleibt ein Rätsel.
Nun ja, schlussendlich haben wir den letzten Act, Dr. Alban abgewarte, festgestellt, dass sogar er schlecht zu hören war und sind dann früher gegangen. Das habe ich noch nie gemacht. Ich bin noch nie bei einem Konzert früher gegangen. Das sagt schon einiges aus.
Zu Hause wollte ich bei Facebook einen Kommentar in der Veranstaltung hinterlassen. Und was lese ich?
Schon zu dem Zeitpunkt wo das Konzert anscheinend gerade zu Ende war, waren 95% des Feedbacks negativ. Und jetzt kommt der Hammer:
Der Veranstalter hat ein paar Stunden vor dem Konzert sowohl den Einlass als auch den BEGINN des Konzertes VORVERLEGT !!!
Wir hatten also 3 Bands verpasst. Joa, war ein super Abend (Vorsicht: Ironie)!
Das Fazit des Abends:
- Wir waren zu spät obwohl wir pünktlich waren
- wegen der Übersteuerung konnte man wenig verstehen
- die meisten 90er Lieder sind heute mit Techno unterlegt oder wahlweise auch gerapped
- Eifel 65 war gar nicht erst da
Unser kleines Grüppchen hatten trotzdem unseren Spaß, weil wir uns einfach überwiegend über das Konzert aufgeregt haben.
Da bleibt nur noch eins zu sagen: Mein absollutes Highlight war die Mädelsgruppe vor uns, denn die hatten keine Buffalos an, sondern:
Ich danke meinen Begleiterinnen, denn dieser Abend war schlussendlich für uns doch ganz toll und wir hatten unseren Spaß! Lag aber ebend nicht am Konzert 😀
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Eine Antwort zu „„Sing Hallelujah“ (Dr. Alban) – das 90er Mega Live Konzert“