Kiel schmückt sich – Tag der deutschen Einheit

Seit Wochen kann man es in Kiel an jeder Ecke lesen: Schleswig-Holstein ist dieses Jahr offizieller Gastgeber der Festivitäten zum Tag der deutschen Einheit. Am 3. Oktober 2019 feiern wir in Deutschland zum 30. Mal die Wiedervereinigung. Das ist ein Grund zu feiern und das scheint das Programm auch so herzugeben.

Mut verbindet

Unter dem Titel „Mut verbindet“ werden am 2. und 3. Oktober einige Stände an der Kiellinie den Feiertag begehen. Dort werden alle Bundesländer durch verschiedene Stände und Aktionen vertreten – Ländermeile genannt. Es soll „landestypische“ Spezialitäten und viele andere Dinge geben.
Ebenso werden mehrere Bühnen in der Stadt aufgebaut, auf denen Musik, Kabarett und andere verschiedene Veranstaltungen stattfinden werden.

Zu Besuch: Angela Merkel und Daniel Günther

In der St. Nikolaikirche in der Innenstadt wird der 10 Uhr Fernsehgottesdienst stattfinden. Ab 12 Uhr werden zum offiziellen Festakt etwa 250 geladene Gäste in der Sparkassenarena erwartet. Unter ihnen werden auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident und Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holsteins Daniel Günther und viele weitere Spitzenpolitiker sein. Natürlich überträgt sowohl ARD und ZDF das ganze Spektakel live.

Es ist also irgendwie eine kleine Kieler Woche. Nur mit weniger Prominenz, weniger Alkoholleichen, weniger Aufwand und weniger Segelbooten. Dafür aber, so wie es bisher aussieht, mit deutlich mehr Regen…

Verkaufsoffener Feiertag! Muss das denn sein?

Und es werden viele viele Geschäften, auch außerhalb der Innenstadt geöffnet sein. Also ein „verkaufsoffener Feiertag“. Ich finde den verkaufsoffenen Sonntag schon nicht gut. Aber was soll man denn dann zu dem verkaufsoffenen Feiertag sagen?
Warum ist das nur so? Man muss doch an einem solchen Tag weder Hosen shoppen gehen! Und wer es an 6 Tagen die Woche nicht schafft, seine Lebensmittel zu kaufen, der soll sich an einem solchen Tag halt von TK-Pizza ernähren. Warum werden die Mitarbeiter der Firmen „gezwungen“ zu arbeiten?

Und noch viel deprimierender: den Menschen die an diesem Tag arbeiten müssen, nimmt man gleichzeitig die Chance an dem Feiertag, der dieses Jahr an ihrem Wohnort stattfindet, teilzunehmen. Ich finde es nicht nur schade, sondern ich bin wirklich traurig darüber, in welche Richtung die Gesellschaft gerade in Fragen zu solchen Dingen geht. Denn ganz im Ernst, muss man an einem Feiertag die Geschäfte öffnen? Ich würde mir wünschen, dass einfach keiner einkaufen geht. Und wer seine Sahne vergessen hat zu kaufen, der hat einfach mal Pech und muss die Waffeln mit heißen Kirschen und Eis eben ohne Sahne essen!

Und zum Schluss: in den 90ern hatten die Geschäfte in der Woche bis 18 Uhr auf und am Wochenende bis 13/14 Uhr! Und, ja, wir haben es alle überlebt und sind nicht verhungert!

Ich wünsche Euch allen einen entspannten 3. Oktober und wünsche Euch, dass Ihr nicht arbeiten müsst!