
In einigen Familien ist es heute immer noch gute alte Tradition: vor Totensonntag wird kein Fenster geschmckt, kein Adventslied angestimmt und kein Weihnachtsmarkt betreten – und natrlich auch kein Weihnachtsgebck gebacken oder gegessen.
Und erst am Montag nach Totensonntag beginnt die Adventszeit und die Welt bereitet sich auf Weihnachten vor.
Am heutigen Ewigkeitsonntag, auch Totensonntag genannt, soll der Verstorbenen gedacht werden. Der Ewigkeitssonntag geht auf die Reformation zurck und entspricht in etwa dem katholischen Feiertag Allerheiligen und Allerseelen.
Ebenso wie bei den katholischen Feiertagen ist auch der Ewigkeitssonntag ein stiller Feiertag. Er ist in Deutschland besonders geschtzt. Tanz- und Sportveranstaltungen sind je nach Bundesland zu bestimmten Zeiten verboten.
Umso bedenklicher ist es, dass Weihnachtsmarkte schon erffnet haben und das Weihnachtsgebck eh schon seit September in der Auslage der Lden liegt. Wo bleibt denn die Vorfreude auf Weihnachten. Die Vorfreude auf den Advent. Die Vorfreude darauf, endlich wieder Lebkuchen zu essen und sich auf dem Weihnachtsmarkt den Glhwein Kakao mit Sahne zu genehmigen?
Und fr mich: die Vorfreude, endlich wieder das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach hren zu knnen. Das ist fr mich die ultimative Vorfreude. Dafr lohnt sich das Warten.
Ab morgen kann es also losgehen – die Adventszeit
Aber heute sollte ein kleiner Spaziergang ber den Friedhof noch auf dem Tagesplan stehen. Sich daran erinnern, wie vergnglich unser Leben ist. Unserer Verstorbenen gedenken. Sich bewusst machen, wie gut es die meisten Menschen in unserem Land doch haben, wenn sie nicht totkrank, mit schwerem Gebrechen oder Todessehnsucht erfllt sind.
Wie wichtig unsere Gesundheit ist! Das vergessen Viele.
Ab morgen kann die Adventszeit beginnen – aber heute ist nochmal ein Tag der Stille!
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