Montag Morgen im Büro. Was höre ich als erstes von Kollegen: „Das Lied „I don’t like mondays“ von den Boomtown Rats passt heute so richtig zu meiner Stimmung.“

Ich erschrecke und zucke kurz zusammen.
Weiß derjenige eigentlich, wovon das Lied handelt?
Ich tippe auf „NEIN“, weiß er nicht. Hier muss ich also einschreiten und andere leider belehren.

Der erste Amoklauf in einer Schule

Die Boomtown Rats haben mit diesem Lied einen Welthit geschrieben. Aber nur die wenigsten wissen, dass es sich hierbei um die Geschichte der 16-jährigen Brenda Ann Spencer handelt. Sie hat am 29.01.1979 mit einer halbautomatischen Waffe in einer Schule in San Diego mehrere Menschen verletzt und zwei Menschen getötet. Ihr Elternhaus stand gegenüber der Grover Cleveland Elementary School. Sie hat sich an jenem Montag mit der Waffe aus dem Fenster des Elternhauses gelehnt und auf die Schule gezielt. Dabei erschoss sie den Schulleiter Burton Wragg und den Hausmeister Mike Suchar. Acht Schüler und ein Polizist wurden verletzt.

Als Begründung für diesen Anschlag sagte sie der Polizei:

„I don’t like mondays“

Schöne Melodie! Aber der Text hat’s in sich!

Zugegeben: Die schöne, seichte Melodie kann darüber hinwegtäuschen, was der Text wirklich aussagt.
Natürlich klingt dieses Lied sehr schön, wenn man es im Radio hört. Und es wird ja nun sehr häufig im Radio gespielt. Und es lässt sich so schön mitträllern. Morgens auf dem Weg zur Arbeit.
Ich frage mich, wieviele Menschen von dem Lied denken, dass es einfach nur eine Erzählung über einen Menschen ist, der keine Montage mag, weil er dann wieder arbeiten muss.

Deswegen: Bevor ich jetzt anfange alles zu beschreiben, versuche ich den Text mal sehr frei und etwas zusammengefasst wiederzugeben (eine vollständige Übersetzung findet ihr hier):

Ich mag keine Montag – Boomtown Rats

Der Chip in ihrem Kopf ist leicht überlastet
Keiner wird heute zur Schule gehen,
denn sie wird sie heute zwingen zu Hause zu bleiben.
Ihr Papa versteht es nicht, sie war immer sein Goldschatz.
Und er kann einfach keinen Grund sehen.
Weil es auch kein Grund gibt.
Welchen Grund braucht man denn, um sicher zu sein?

Sag mir warum ich keine Montage mag?
I möchte gerne Menschen erschießen – den ganzen Tag lang

Und dann geht es durch die Presse,
ihre Mutter ist schockiert, ihr Vater ist erschüttert.

Sie können keinen Grund sehen.
Weil es keinen Grund gibt.
Welchen Grund brauchen Sie denn?
Ich mag keine Montage.

I möchte den ganzen Tag nur herumschießen,
ich möchte sie alle erschießen.

Die Unterrichtsstunde ist heute „wie man stirbt“.
Und dann erklingt die Glocke.

Denn da gibt es keinen Grund.
Welchen Grund braucht man denn um zu sterben?
Der Chip in ihrem Kopf ist einfach leicht überlastet.
Heute wird keiner zur Schule gehen.
Sie schafft es, dass sie heute alle zuhause bleiben.
Papa versteht es nicht.
Sie war doch immer ihr Goldschatz.
Er kann keinen Grund sehen.
Denn es gibt keinen Grund.
Welchen Grund gibt es schon erschossen zu werden?
Sag mir warum.
Ich mag einfach keine Montage.

Kurze Infos zum Lied:

Text: Bob Geldof
Veröffentlichung: 21. Juli 1979
Album: The Fine Art of Surfacing
Länge: 4:19 Minuten
Großbritannien: Platz 1
Deutschland: Platz 6
USA: Platz 73

Allerdings sollten wir uns den Text immer mal wieder durch den Kopf gehen lassen.
Da ist ein junges Mädchen in den 1970er Jahren, dass mit der Schule und dem Leben überfordert ist. Sie kommt in ihrer Welt nicht mehr klar und sieht keine andere Möglichkeit das zu verarbeiten, indem sie andere Menschen erschießt.

Montags beginnt der Kindergarten, die Schule oder die Arbeit.

Und wieder liegen 5 lange Tage vor uns

Hier möchte ich gern einmal kurz ausholen:
Wie schlimm muss es also für einige sein, zur Schule zu gehen. Wie schlimm muss es für einige sein, morgens zur Arbeit zu gehen.
Wenn man morgens aufsteht und weiß, dass man eh überfordert ist oder die anderen einen für dumm halten. Oder man weiß morgens schon, dass man keinen Spaß haben wird und wie fies die anderen zu einem sind. Dass man da morgens schon keine Lust mehr hat aufzustehen, ist doch nur verständlich.
Wie schlimm muss ein Leben in einer Welt sein (egal ob Schule, Arbeit oder ähnliches), wenn man unter keinen Umständen dort hin will. Wenn es keinen Spaß macht. Im schlimmsten Fall muss man trotzdem noch mehrere Jahrzehnte zu dieser Arbeit hinfahren und sich dem Ganzen aussetzen, obwohl man seine Arbeit hasst.

Aus diesem Grund plädiere ich für jeden, der auf der Jobsuche ist:

Sucht Euch eine Ausbildung, Studium und / oder Arbeitgeber aus, bei dem ihr auch glücklich seid / werden könnt.

Denn man ist im Schnitt 8 Stunden pro Tag an diesem Ort. Und wenn man 8 Stunden am Tag nur schlecht gelaunt und unglücklich ist, dann kann das Leben als Ganzes nicht schön sein!
Abgesehen davon, dass der Arbeitgeber von einem unmotivierten Mitarbeiter auch nix hat.

Aber andersrum gilt auch: macht keinem Menschen das Leben – weder in der Schule noch auf der Arbeit – unnötig schwer. Seid fair und haut den anderen nicht in die Pfanne. Denn sowas geht immer auf Kosten von Lebensqualität. Ein gutes Schul- bzw. Arbeitsklima funktioniert nur in jeder Hinsicht, wenn man nicht versucht nur sein eigenes Ding durchzuziehen und andere nieder zu machen. Egal in welcher Lebenslage => das ist nie eine gute Lösung.

Das war ein kurzer Exkurs zu dem Thema, was man aus diesem Lied ziehen könnte.

Natürlich verübt nicht jeder unglückliche Schüler oder Arbeitnehmer einen Amokanschlag.

In den meisten Fällen werden die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aber in eine tiefe Depression gestürzt, die nicht selten im Selbstmord enden. Und das kommt häufiger vor, als wir denken oder mitbekommen. Dann richtet sich der Hass nicht gegen die anderen, sondern gegen die eigene Person. Und auch eine Selbsttötung ist ein Mord!

Ein wenig Glück und glücklich sein im Leben hilft schon, solch ein Ereignis zu verhindern. Und dafür können und sollten andere Menschen beitragen!
Manchmal muss man etwas genauer hinsehen. Jeder hat seine Höhen und Tiefen, man muss aber sehen, dass man aus den Tiefen auch wieder herauskommt.

Also halten wir als Fazit fest:

Achtet auf die Menschen in Eurem Umfeld!
Und auch wenn Ihr Montage total doof findet, geht nicht so weit wie in dem Lied der Boomtown Rats!
Sprecht mit einem guten Freund darüber und überlegt Euch ob es sich lohnt, etwas im Leben zu ändern.

Und der vollständigkeithalber hier der Text im Original:

The silicon chip inside her head
Gets switched to overload
And nobody’s gonna go to school today
She’s going to make them stay at home
And daddy doesn’t understand it
He always said she was as good as gold
And he can see no reason
‚Cause there are no reasons
What reason do you need to be sure

Oh, oh, oh tell me why
I don’t like Mondays

Tell me why
I don’t like Mondays

Tell me why
I don’t like Mondays
I want to shoot
The whole day down

The Telex machine is kept so clean
As it types to a waiting world
And mother feels so shocked
Father’s world is rocked
And their thoughts turn to their own little girl
Sweet sixteen ain’t that peachy keen
Now, it ain’t so neat to admit defeat
They can see no reasons
‚Cause there are no reasons
What reason do you need oh, woah

Tell me why
I don’t like Mondays

Tell me why
I don’t like Mondays

Tell me why
I don’t like Mondays
I want to shoot
The whole day down
Down, down
Shoot it all down

All the playing’s stopped in the playground now
She wants to play with her toys a while
And school’s out early and soon we’ll be learning
And the lesson today is how to die
And then the bullhorn crackles
And the captain tackles
With the problems and the how’s and why’s
And he can see no reasons
‚Cause there are no reasons
What reason do you need to die, die

Oh, oh, oh and the silicon chip inside her head
Gets switched to overload
And nobody’s gonna go to school today
She’s going to make them stay at home
And daddy doesn’t understand it
He always said she was as good as gold
And he can see no reason
‚Cause there are no reasons
What reason do you need to be sure

Tell me why
I don’t like Mondays
Tell me why

I don’t like Mondays
Tell me why

I don’t like, I don’t like, I don’t like Mondays
Tell me why
I don’t like, I don’t like, (tell me why) I don’t like Mondays
Tell me why
I don’t like Mondays
I want to shoot, the whole day down, uh, uh, uh

PS. Natürlich gibt es noch viele, viele andere Positionen und wichtige Dinge über die es zu sprechen gilt und die hier von mir nicht aufgeführt wurden. Das Thema ist so umfassend, dass das auch nicht ansatzweise möglich ist. Für weitere Anregungen bin ich gerne offen!

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Comments

Eine Antwort zu „Montag Morgen | „I don’t like mondays“ -> hoffentlich nicht!“

  1. Marion

    Ich finde diesen Bericht sehr interessant. Das Lied finde ich gut, wusste aber nicht worüber da genau gesunden wird, außer dem Titel. Wieder was gelernt. Danke, mach weiter so👍🏻👍🏻

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