„Wer braucht schon Briefmarken?“ – „Ich!“

Früher (in den 80er und 90er) war es egal in welcher Stadt man sich auf die Nase gelegt hat: immer fiel man in eine Postfiliale. Zumindest hatte ich damals das Gefühl, dass überall eine Filiale der Deutschen Post steht. Wenn nicht eine Filiale, dann aber mindestens ein Briefmarkenautomat. Und das war auch gut so, denn damals schrieb man noch viele Briefe. Ich hatte zum Beispiel eine Brieffreundin in England, eine in Frankreich und mehrere in Deutschland. Ich gebe zu, dieser Umstand hat sich geändert. Heute schreibt man E-Mails und man schreibt Briefe nur noch an Ämter oder offizielle Stellen. Ergo braucht man auch nicht mehr so viele Briefmarkenautomaten…

„Internetbriefmarke? Kenne ich nicht.“

Letzte Woche klingelt es an meiner Tür. Meine Nachbarin steht vor der Tür und fragt ob ich zufällig Briefmarken im Haus habe. Ich sagte: „Ja habe ich. Aber weißt du, dass Du die auch im Internet kaufen kannst oder per SMS?“
Nein, sie wusste es nicht. Man muss dazu sagen, die Nachbarin ist Mitte 30 und was Internet angeht doch recht versiert.
Nun ja.
Ich habe ihr meine zwei Briefmarken, die ich selber im Internet gekauft hatte, gegeben.

Wer zu den Menschen gehört, die das Verfahren eines Briefmarkenkaufs im Internet oder per Handy nicht kennt, hier eine kurze Erklärung:

Internetbriefmarken

Wie oben schon beschrieben gab es früher den klassischen Briefmarkenautomaten. Da die Zeit des großen Briefe schreibens vorbei ist, hat sich auch die Post etwas tatsächlich sehr Kluges ausgedacht.
Man kann unter der offiziellen Adresse der Post (hier klicken) Briefmarken in einen Warenkorb legen, diesen via Visakarte, PayPal oder oder Ähnliches zahlen und die Briefmarken sofort via Drucker zu Hause ausdrucken.


Kurz ausgeschnitten und mit Kleber auf den Brief geklebt. Fertig!
Wer das zum ersten Mal macht, braucht vielleicht 5 Minuten.
Geübte Briefschreiber und Internetkäufer brauchen hingegen etwa 1,5 Minuten.

Briefmarke per SMS

Nun gibt es aber auch das Verfahren, was vielleicht noch viel weniger Menschen kennen.
Jeder hat ein Handy! So weit, so erschreckend.
Sollte man also unterwegs sein, sagen wir mal im schleswig-hollsteinischen Outback, könnte man sich sogar via Smartphone eine Briefmarke kaufen.
Man schreibt also an die Nummer 22122 eine SMS mit dem Wort „Brief“ oder „Postkarte“.


Was folgt ist eine Antwort SMS der deutschen Post. Die sieht im Normalfall so aus:

Diese Zahlen können also via Handschrift (ganz oldschool) rechts oben auf den Brief geschrieben werden. Und zwar genau so wie man sie als SMS empfangen hat. Diese zwölf Zahlen stehen also für die gekaufte Briefmarke.
Abgerechnet wird über die Telefonrechnung. Allerdings muss man hierbei hinzufügen, dass man statt 0,70 € für eine Briefmarke, leider 1,10 € zahlt.
Man sollte sich also vorher überlegen, wie wichtig der Brief gerade wirklich ist.

Kennt ihr noch Rolf, die gelbe Hand der Deutschen Post?

Er war das Leitbild der Post in der Zeit als die Postleitzahl umgestellt worden. Das war, man kann es kaum glauben, am 01.07.1993 !
Rolf ist also schon etwas in Vergessenheit geraten. So eine große (und positive) Werbekampagne wie damals könnte die deutsche Post heute auch mal ganz gut gebrauchen. Schließlich gibt es viele innovative und auch wirklich fortschrittliche Dinge, welche die Post mal richtig gut bewerben könnte. Ich denke auch das Prinzip der Internetbriefmarken oder der Briefmarken-SMS müsste nur einmal richtig beworben werden. Also liebe Post, macht mehr Werbung für eure wirklich guten Ideen und Einfälle!

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