Der Internetversandhändler Amazon – Fluch oder Segen?

Als der heutige Internetriese Amazon Europe Core S.à r.l. mit Amazon.com im Jahr 1998 online ging, war für niemanden abzusehen, was da auf die Menschheit zukommen würde. Das große Unternehmen mit dem Hauptsitz in Seattle, USA, und dem Europahauptsitz in Luxenburg wurde 1994 in den USA geboren.

Online Shoppen

14,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016

Der Internetgigant hat im Jahr 2016 einen Umsatz von 14,1 Milliarden US-Dollar allein in Deutschland gemacht (Quelle: Börsenblatt.de).

Wenn man bedenkt, dass die Plattform zu Beginn ein Online-Shop für Bücher war, ist das ein imenses Pensum was sie zugelegt haben. Aber heute bestellen die wenigsten Menschen wohl Bücher bei Amazon. Denn heutzutag (Stand 2017) verdient das Unternehmen sehr viel Geld durch weitere Sparten. Denn zu dem „normalen“ Bestellangebot des Versandhändlers reihen sich weitere Plattformen und Angebote ein:

  • Amazon Marketplace
  • Amazon Video
  • Amazon Music
  • Amazon Prime
  • Amazon Vine
  • Amazon Dash
  • Amazon Fresh
  • Amazon Go
  • Amazon Smile
  • Amazon Echo
  • weitere Bezahldienste

Platt gesagt: für einen Buchhändler ein ganz schön großes Bücherregal was da neben dem Ohrensessel steht!

Aber von all dem will ich nur die markantesten Sachen herauspicken.

Jeder sollte wissen, dass seine Daten von Amazon gespeichert werden (Na, wer hat die Datenschutzbedingungen nicht gelesen?!). Dazu gehört das Einkaufsverhalten beim Shoppen auf der Plattform Amazon.de, sowie die Film- und Musikauswahl die man sich anschaut oder hört.

Am 18.12.2017 lief im ZDF die WISO-Dokumentation „Amazon – gnadenlos erfolgreich„. Und dort wurde auch auf das neue „Kind“ der Amazonfamilie hingewiesen: Der Amazon-Echo mit der Sprachsteuerung Alexa. Diese kleine Box steht irgendwo im Raum und man kann einfach fragen: „Alexa, wie wird das Wetter heute“. Und jetzt kommts: die Box fühlt sich sofort angesprochen und antwortet. Und habt Acht. Alexa antwortet, sobald sie ihren Namen hört.

Und wenn es doch so einfach wäre. Natürlich ist Alexa nur ein Computerprogramm. Demnach kann sich nicht immer ganz genau sagen, ob ein gesprochenes Wort wirklich ihr Name war. Also nimmt sie dann einfach mal das gesamte Gespräch das in diesem Raum stattfindet auf und leitet es zur Datenauswertung an Amazon weiter.

Ähnlich einer Wanze

Damit ist diese kleine Box in meinen Augen schon einer Wanze ähnlich. Und jetzt frage ich: mal ehrlich, wer stellt sich schon freiwillig eine Wanze in seine Wohnung? Ihr habt Angst vor dem BND, NSA, CIA oder Mossad? Ganz ehrlich, wir sollten Angst vor Amazon und Google haben. Und die machen das sogar noch legal.

Nun gut, Deutschland ist ein freies Land, soll jeder sich ins Zimmer stellen was er möchte. Ich möchte aber darauf hingewiesen werden, wenn jemand diesen Amazon-Echo irgendwo rumstehen hat und ich denjenigen besuche!

Kundenbewertungen

Ein weitere Punkt der bei Bestellungen in Online-Shops recht wichtig und zu beachten ist: die Kundenbewertungen. Es gibt informative, lustige und schlechte Bewertungen. Und es gibt auch gefakte Kundenbewertungen. Wenn eine Firma ein Produkt über den Marketplace anbietet, können positive Bewertungen jederzeit erkauft oder erschlichen werden. Das geht ganz einfach. Das Internet macht es möglich. Legal ist es natürlich nicht. Aber es wird gemacht.

Aber wie finde ich jetzt heraus, ob eine Kundenbewertung wirklich echt ist oder nicht. Die Internetseite ReviewMeta , kann durch verschiedene Suchparameter die einzelnen Bewertungen analysieren und filtert heraus, was echt und was sehr wahrscheinlich nicht echt ist. Das sieht dann in etwa so aus:

Amazon Echo
Quelle: https://reviewmeta.com/amazon-de/B01DFKBG54

2489 von 5890 Kundenbewertungen sind wahrscheinlich keine Bewertungen von „echten“ Kunden sondern von Bots oder ähnlichem erstellt. Joa, das ist ein bedeutender Schnitt.

Na, da sag ich mal herzlichen Glückwunsch! Ich gebe einfach nichts mehr auf Kundenbewertungen.

Ich bilde mir meine eigene Meinung!

Und kaufe so wenig wie möglich bei Onlineshops. Wie schön ist es doch, mal wieder in die Stadt zu gehen und sich ein Buch einfach in einem echten, realem Laden zu kaufen? Mit Angestellten und einer Sofaecke wo man schmöckern kann…

Ich prophezeie: da geht der Trend bald wieder hin. Bald ist es wieder total in, ganz retro in die City zu fahren und echte Menschen zu treffen. Wartet es ab…